Blogbeitrag Clubhouse - muss man da hin?

CLUBHOUSE -

MUSS MAN DA HIN?

Jetzt also Clubhouse... 

worum gehts da eigentlich und ist der Hype um Clubhouse gerechtfertigt?


Clubhouse ist eine neue Audio-App, welche  zuerst in den USA gestartet wurde. Die Downloads gingen dort durch die Decke, was an die Anfänge von Snapchat denken lässt. Seit ein paar Tagen ist die App nun auch in Deutschland nutzbar. Der Anbieter Alpha Exploration Co aus Salt Lake City hält nicht unbedingt viel von Datenschutz, aber das ist bei US-Diensten keine Seltenheit.


In dieser App können die Anwender Gespräche verfolgen, ähnlich wie in einem Podcast, allerdings haben Sie auch die Möglichkeit aktiv an den Gesprächen teilzunehmen.


 Es gibt unterschiedliche Rollen:

 

  • Moderatoren: durch sie wird ein Audio-Chat gestartet, sie können anderen Usern das Wort erteilen und sie an der Diskussion teilnehmen lassen. Durch sie wird der Chat moderiert und gesteuert.
  • Sprecher: diese beteiligen sich aktiv an den Diskussionen, wenn ihnen vom Moderator das Mikrofon freigeschaltet wurde.
  • Zuhörer: Die meisten Anwender hören nur zu. Um an einem Redebeitrag teilzunehmen können sie aber per Button virtuell die Hand heben und der Moderator kann ihnen das Mikrofon freischalten.

AudioApp hört sich erstmal sehr simpel an


Was ist also der Reiz dieser App, dass so ein Hype darum gemacht wird?


Mein persönlicher Erfahrungsbericht zu Clubhouse


"Als ich auf die App aufmerksam wurde, fand ich die Marketingstrategie, die dahinter steckt, schon sehr spannend. "

Es wird auf Verknappung gesetzt und aktuell ist die App nur für Apple User nutzbar. 

Außerdem braucht man eine Einladung, um - nach dem Download und dem Registrieren in der App - tatsächlich in die heiligen Hallen gebeten zu werden.

Diese Einladung erhält man von einem bereits aktiven Nutzer, bei dem man - Datenschutz lässt grüßen - im Adressbuch gelistet sein muss. 


Ich habe mich Sonntag Abend auf die Suche begeben und fand einige Telegram-Chats, bei denen Listen kursierten, in die man sich eintragen konnte. Ein bereits aktiver Nutzer (man bekommt anfangs zwei Einladungen von Clubhouse) nutzt seine Einladungen und lädt die nächsten beiden Personen aus dieser Liste zu Clubhouse ein. Diese laden dann die nächsten beiden ein, usw. 


Ich musste also einem Wildfremden meine Telefonnummer geben und hoffen, dass diese nur kurz für die Einladung verwendet wird.

In meinem Fall war es eine sehr nette Dame, die sich bereits rege an den Chats beteiligt. 


Um neue Personen einzuladen braucht Clubhouse Zugriff auf das gespeicherte Adressbuch, denn nur so kann man seiner "Verpflichtung" nachkommen, und die nächsten aus der Telegram-Liste einladen. Hmmmmm! 


Was mich sehr stört ist, dass man den Zugriff auf die Kontakte nur schriftlich per MAIL!!!! widerrufen kann.


Ich finde das schon sehr fragwürdig, aber es hindert die Leute nicht, in Scharen auf den Clubhouse Zug aufzuspringen.



Zum Glück habe ich für Testzwecke ein Handy, bei dem ich keine Kontakte hinterlegt habe :) sonst hätte ich mich wahrscheinlich nicht angemeldet.

Selbst unsere Digitalministerin Dorothee Bär und weitere Promis haben sich letztens in Clubhouse in einem Audio-Chat über "Diversity Jahr 2020" angeregt ausgetauscht. 


Ich war also drin im Clubhouse und habe mich erstmal orientiert. Man bekommt Anfangs verschiedene Interessensgebiete zum Auswählen vorgeschlagen (fünf davon kann man sich aussuchen) und relativ zügig werden dann passende Unterhaltungen angezeigt.


Wenn man dann ein interessantes Thema entdeckt, klickt man drauf und ist direkt im Chat.


Was mir besonders aufgefallen ist, ist dass alle Personen, die im Raum sind, auch angezeigt werden. Mit Klarnamen und hinterlegtem Foto. Man kann also nicht einfach mal so Mäuschen spielen. Allerdings kann man den Raum auch ohne großes Tamtam wieder verlassen. 


Anders als beispielsweise bei Twitter, kann man weder liken noch schriftlich kommentieren.


Ich habe mich durch verschiedene Themen geklickt und überall kurz reingehört. Irgendwie fand ich es schon interessant, wenn allerdings ein Speaker ausgiebig schwafelte, habe ich die Flucht ergriffen und den Raum verlassen.


Schwierig ist auch, wenn mehrere Personen gleichzeitig das Mikro freigeschaltet bekommen haben, das kann dann schon mal etwas durcheinander gehen. 


Es gab auch einen Raum, wo nur Musik gespielt wurde, RnB, da waren tatsächlich mehrere hundert User drin und haben sich berieseln lassen.


Aktuelle Themen und auch weniger spannende poppen auf.


Trump, COVID, die FFP2-Masken, die Einschränkungen zum Lockdown und natürlich auch die Corona-Leugner waren Gegenstand der Gespräche. Für mich waren die Bereiche rund um Online-Marketing am relevantesten, es gab Tipps, News, Hilfen, Diskussionen, regelrechte Vorträge.... und das alles mit richtig großen Namen der Branche! Das fand ich schon gut, vor allem, weil man immer wieder angehalten wurde Fragen zu stellen oder ein aktuell kniffliges Problem zu schildern und direkt auf dem Silbertablett mögliche Lösungen serviert bekam. 


Mein Fazit:


Schon sehr ungewöhnlich - aber auch spannend.

Meiner Meinung nach ist es besser sich beim Sprechen kurz zu fassen als ausdauernde und ausufernde Solovorträge zu halten, denn das hat mich etwas genervt.  Aber das liegt natürlich auch an dem jeweiligen Moderator, der da eingreifen und vlt. mit einer kurzen Zeitvorgabe arbeiten könnte. Es sei denn, das Motto des Raums wurde so ausgelegt, dass jemand als Speaker ein Thema vorstellt, dann kann man selbst entscheiden, ob man Solovorträge mag.

Es gibt viele unterschiedliche Interessensgebiete und auch im Business Bereich sehr viele interessante Chats.  Sehr nervig sind die Mitteilungen, die Clubhouse verschickt, wenn ein neuer Chat zu einem vorher ausgewählten Interessensgebiet eröffnet wird. Diese Hinweise habe ich relativ schnell ausgeschaltet.

MEIN TIPP:

nach der Orientierung und bei späterer Nutzung darauf achten, dass man sich nicht im Clubhouse verliert, denn ich wollte nur mal kurz gucken und war 2 1/2 Stunden drin! :)

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